10.12.2024: Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“

Die Stadt Volkmarsen beteiligt sich am Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“

Waldbesitzer erfüllen mit der dauerhaften Erhaltung und Pflege der Wälder eine Vielzahl von Funktionen, wie Erholung, Arten-, Klima- oder Wasserschutz. Dabei müssen Waldbesitzer auch ökonomisch denken und Erträge aus dem Wald helfen dabei, andere Funktionen zu finanzieren. Durch Waldschäden und die enormen Kosten für die Wiederbewaldung hat sich die finanzielle Lage der Waldbesitzer in den letzten Jahren verschärft.

Zur Unterstützung der Waldbesitzer und zur Erreichung der selbst gesteckten Klimaziele hat die Bundesregierung das Förderprogramm "Klimaangepasstes Wald-management" geschaffen. Hiermit sollen der Klimaschutz und die Anpassung der Wälder an den Klimawandel unterstützt werden. Dabei kommt dem Erhalt der Wäl-der als wichtiger Kohlenstoffspeicher und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung eine besondere Bedeutung zu. 
Da die Bundesregierung dies als eine nationale Aufgabe von gesamtgesellschaftlichem Interesse ansieht, hat auch die Stadt Volkmarsen beschlossen, sich mit ihren Waldflächen an diesem Förderprogramm zu beteiligen.

Zweck der Zuwendungen sind der Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung von Wäldern, die an den Klimawandel angepasst (klimaresilient) sind. Denn nur klimaresiliente Wälder sind dauerhaft in der Lage, neben der CO2-Bindung in Wäldern und Holz auch die anderen Ökosystemleistungen (Biodiversität, Erholung, Rohholzbereitstellung usw.) zu erfüllen.

Für die Förderfähigkeit nach dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ muss der Waldbesitzer 12 Kriterien erfüllen. Diese reichen u.a. von Verjüngung des Baumbestandes über Baumdiversität, Totholzerhöhung, Auswahl einer bestimmten Anzahl von „Habitatbäumen“ bis zu natürlicher Waldentwicklung.

Hierbei stellt die Stadt Volkmarsen ca. 40 ha Fläche des Stadtwaldes (5 %) zur Verfügung, um nur die Vorgaben für die natürliche Waldentwicklung des Förderpro-gramms zu erfüllen. 
Die ausgewiesenen Flächen werden sich selbst überlassen, ohne Eingriffe von außen. Von diesem genannten Verzicht auf jegliche regulierenden Eingriffe werden vor allem seltene und gefährdete waldbewohnende Tier- und Pflanzenarten profitieren. Nur zur Verkehrssicherung angrenzender Straßen und Wohnbereiche werden noch einzelne Bäume gefällt, die jedoch im Wald belassen werden, wodurch die Gesamtmenge an Totholz steigt.

Bürgermeister Hendrik Vahle ist erfreut über die Aufnahme in das Förderprogramm sowie die voraussichtlich jährliche Förderung i.H.v. fast 80.000,00 EUR / Jahr und betrachtet es mit den erforderlichen Maßnahmen als Investition in die Zukunft der Wälder, die auch den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit gibt, die Funktionen unserer heimischen Wälder – Lebensraum, Nutz- und Erholungsfunktion – zu nutzen.

André Schulenberg (Forstbetriebsleiter der Kommunalwald Waldeck-Frankenberg GmbH) versteht die Förderung als eine Wertschätzung der Gesellschaft für den Einsatz der Waldbesitzenden, der die Klimaschutzleistungen des Waldes nicht nur erhält, sondern verbessert.

Hendrik Block (Direktor der Waldeckischen Domanialverwaltung) sagt: „Flächen für den „Urwald von morgen“ zu finden, ist uns recht leichtgefallen. Schützenswertes zu schützen, das gehört für uns Förster zum Wald dazu. Ganz bewusst wurden naturschutzfachliche Highlights oder Waldbereiche mit besonderer Topografie deshalb ohnehin schon nur sehr sporadisch, oder oft auch gar nicht genutzt. Der Wald, den wir pflegen und aus dem wir Holz nutzen, ist eine der wenigen CO2-Senken auf unserer Erde. Wir wollen ihn jetzt wiederaufbauen. Klimastabiler als vorher – aber das kostet eben viel Geld. Und dafür ist die Unterstützung des Bundes gut investiert.“

Bild: Die Stilllegungsflächen im Wald der Stadt Volkmarsen können Sie nun durch die aufgestellten Schilder erkennen.